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PV-Freiflächenanlage, Paneele in Wiese

Braucht man für eine PV-Freiflächenanlage eine Genehmigung?

Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein Grundstück am Ortsrand, das bislang als Wiese genutzt wurde. Nun möchten Sie dort eine Photovoltaik-Lösung errichten, um Strom ins Netz einzuspeisen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann eine Genehmigung notwendig ist, welche Anforderungen gelten und wie der Genehmigungsprozess erfolgreich gemeistert werden kann.

Freiflächen-Photovoltaik: Welche Genehmigung ist erforderlich?

Schon bei der ersten Anfrage bei Ihrer Gemeinde werden Sie erfahren, dass Sie für Ihre geplante PV-Freiflächenanlage eine Baugenehmigung benötigen.

Der Grund hierfür ist, dass Ihre Anlage baurechtlich als bauliche Anlage gilt und im sogenannten „Außenbereich“ liegt. Damit greift Ihr Projekt in die Landschaftsplanung ein und ist nicht automatisch zulässig.

Anders wäre es, wenn Sie lediglich ein kleines Solarmodul im eigenen Garten aufstellen möchten. Derartige private Mini-Installationen gelten in vielen Bundesländern als Ausnahmefälle und sind somit genehmigungsfrei. Planen Sie jedoch eine größere, gewerblich genutzte Anlage mit Netzeinspeisung, ist eine Baugenehmigung für eine PV-Freiflächenanlage fast immer zwingend erforderlich.

Voraussetzungen für die Baugenehmigung

Die Erteilung einer Freiflächen-Photovoltaik-Genehmigung für die Installation der PV-Anlage hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Planungsrechtliche Vorgaben
    Die Fläche muss in einem Bebauungsplan als Sondergebiet „Solar“ ausgewiesen sein oder über einen entsprechenden Flächennutzungsplan verfügen.
  1. Naturschutz und Umweltrecht
    Liegt die Fläche in einem Schutzgebiet, sind Einschränkungen oder sogar Verbote möglich. Ab einer Größe von ca. 10 Hektar kann eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig werden.

  2. Landwirtschaftliche Umnutzung
    Wird Acker- oder Grünland beansprucht, ist eine Umwidmung erforderlich.

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Schritte zur Genehmigung einer Freiflächen-PV-Anlage

Damit Ihre PV-Freiflächenanlage-Genehmigung reibungslos abläuft, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:

  1. Fläche prüfen: Passt die Fläche in die Vorgaben von BauGB und EEG?
  2. Bauvoranfrage stellen: Klärung der Chancen bei Ihrer Gemeinde.
  3. Planungsrecht sichern: Ggf. Bebauungsplanverfahren oder Änderung einleiten.
  4. Bauantrag einreichen: Mit allen relevanten Unterlagen bei der Bauaufsicht.
  5. Netzanschluss sichern: Zustimmung des Netzbetreibers einholen.
  6. Förderfähigkeit prüfen: EEG-Vergütung gibt es nur für bestimmte Flächen (z. B. Randstreifen entlang von Autobahnen oder Konversionsflächen).

Wo findet man die Formulare für eine Freiflächen-PV-Anlage?

Die notwendigen Formulare für eine PV-Freiflächenanlage-Genehmigung sind nicht bundesweit einheitlich geregelt, sondern hängen von der jeweils zuständigen Behörde ab.  Sie erhalten die Formulare entweder bei Ihrer Gemeinde, dem Landratsamt (Bauaufsicht), dem Netzbetreiber oder der Bundesnetzagentur.

  • Bauvoranfrage und Bauantrag: Erhalten Sie bei der Bauaufsichtsbehörde Ihres Landkreises oder Ihrer kreisfreien Stadt. Viele Bundesländer stellen die Unterlagen inzwischen auch über ein Online-Bauportal bereit.
  • Planungsrecht (Bebauungsplanverfahren): Hier gibt es meist keine Standardformulare. Stattdessen stellen Sie einen formlosen Antrag bei Ihrer Gemeindeverwaltung. Das Verfahren wird individuell begleitet.
  • Netzanschluss: Die Formulare zur Anmeldung Ihrer Erzeugungsanlage finden Sie beim zuständigen Netzbetreiber (z. B. Bayernwerk, Westnetz, E.DIS) – häufig in einem eigenen Online-Portal.
  • Förderfähigkeit (EEG-Vergütung): Jede Anlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Für größere Projekte gelten zudem die Ausschreibungsunterlagen der Bundesnetzagentur.

Sonne scheint auf Photovoltaikpaneele

Fazit

Eine Baugenehmigung für eine PV-Freiflächenanlage ist ein komplexer Prozess, bei dem Baurecht, Umweltrecht und Energiewirtschaft zusammenkommen. Wer frühzeitig die Rahmenbedingungen prüft, die Gemeinde einbindet und den Netzanschluss klärt, hat die besten Chancen auf eine erfolgreiche Freiflächen- Photovoltaik-Genehmigung.

Unser Tipp: Starten Sie mit einer Bauvoranfrage, um rechtzeitig Klarheit über Ihre geplante PV- Freiflächenanlage-Genehmigung zu erhalten.

Wenn Sie Unterstützung bei der Planung, Genehmigung und Umsetzung wünschen, bietet Energu praxisorientierte PV-Lösungen – von der Flächenprüfung bis zur schlüsselfertigen Anlage oder ganzheitlichen Photovoltaik-Energiemanagementsystemen.

 

 

 

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