
01.07.2025
Photovoltaik auf dem Dach: Das Wichtigste auf einen Blick
Photovoltaik am Dach ist für viele Hausbesitzer längst mehr als nur eine technische Option. In Zeiten steigender Strompreise und wachsender Sehnsucht nach Energieautarkie rückt die eigene Dachfläche zunehmend in den Mittelpunkt. Kaum eine Fläche lässt sich effizienter für saubere Stromproduktion nutzen.
Doch wie sinnvoll ist die Investition tatsächlich? Welche Dächer eignen sich, wie viel Ertrag lässt sich realistisch erzielen, und wann rechnet sich das Ganze? Auch die Frage nach der Nutzung für das E-Auto – beispielsweise in Kombination mit einer Ladelösung – oder die Besonderheiten im Mehrparteienhaus stehen im Fokus. Ein Überblick, der alle relevanten Aspekte für die Entscheidung liefert.
Eignet sich mein Dach für Photovoltaik?
Ob sich eine Photovoltaikanlage am Dach realisieren lässt, bestimmen vor allem drei Faktoren:
- Ausrichtung & Neigung: Am meisten Strom liefern geneigte Dächer mit Südausrichtung und etwa 30 Grad Neigung. Doch auch Ost-West- oder Flachdächer lassen sich heute wirtschaftlich nutzen – moderne Systeme machen es möglich.
- Verschattung: Schatten durch Bäume, Nachbarhäuser oder Gauben mindert den Ertrag, eine möglichst freie Fläche ist vorteilhaft.
- Tragfähigkeit: Die Statik sollte geprüft werden, insbesondere bei älteren Gebäuden. Nachrüstungen sind meist unkomplizierter als erwartet.
Ob und wie viel Licht auf die Module trifft, beeinflusst unmittelbar die Funktion der Photovoltaikanlage – bereits kleine Abweichungen bei Ausrichtung oder Winkel wirken sich über das Jahr hinweg auf den Stromertrag aus.
Wie viel Strom liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?
Strom vom eigenen Dach senkt laufende Kosten, für Privathaushalte ebenso wie für Betriebe oder Unternehmen. In Deutschland erzeugt eine gut ausgerichtete Photovoltaikanlage pro Kilowattpeak (kWp) jährlich etwa 900 bis 1.100 Kilowattstunden. Eine 5-kWp-Anlage liefert rund 5.000 kWh, je nach Standort und Ausrichtung.
Für die Fläche gilt: 1 kWp entspricht meist 5 bis 6 m² Modulfläche. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 6 kWp benötigt etwa 30 bis 36 m².
Wichtig bleibt: Entscheidend ist nicht nur, wie viel Strom produziert wird, sondern wie viel davon selbst verbraucht werden kann. Ohne Batteriespeicher liegt die Eigenversorgung meist bei 30 bis 40 %, mit Speicher lassen sich bis zu 80 % erreichen – egal ob privat oder gewerblich.
Praxisbeispiele:
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Single-Haushalt: 2–3 kWp, ca. ein Drittel Eigenverbrauch, mit Speicher bis 60 %
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Familie: 5–7 kWp, rund 40 %, mit Speicher bis 80 %
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Handwerksbetrieb & Büro: 10–30 kWp, oft über 70 % Eigenverbrauch möglich – vor allem bei hohem Tagesbedarf
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Landwirtschaft & Unternehmen: große Dachflächen, hohe Erträge – Photovoltaik kann signifikant zur Kostensenkung und Versorgungssicherheit beitragen
Jede selbst erzeugte Kilowattstunde ersetzt Netzstrom, das gilt für das Privathaus wie für das Unternehmen. Wer auf eine eigene Photovoltaik-Lösung setzt, sichert sich langfristig gegen steigende Strompreise ab und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Was sind die Kosten für Photovoltaik auf dem Dach?
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage am Dach liegen aktuell bei 1.200 bis 1.900 € pro kWp – je nach Technik, Dachtyp und Anbieter. Für ein typisches Einfamilienhaus mit 6 kWp entspricht das rund 8.000 bis 12.000 Euro, inklusive Planung, Montage und Steuer.
Auch für Unternehmen interessant:
Gerade auf größeren Gewerbedächern rechnet sich Photovoltaik besonders schnell, da der Eigenverbrauch tagsüber oft hoch ist. Eine Anlage mit 25 kWp kostet, dank 0 % Mehrwertsteuer (bis 30 kWp), meist rund 25.000 bis 30.000 Euro und kann einen erheblichen Teil des Strombedarfs direkt vor Ort decken.
Lohnt sich das? In den meisten Fällen: ja. Durch Förderung, Eigenverbrauch und steigende Strompreise kann sich die Anlage in vielen Fällen bereits nach weniger als 8 Jahren amortisieren und produziert danach nahezu kostenlos weiter.
Auf einen Blick:
- 8.000–12.000 € bei 6 kWp
- 25.000–30.000 € bei 25 kWp (Gewerbe)
- Förderung & Einspeisevergütung möglich
- Amortisation nach 8 Jahren bei guter Planung möglich
- erweiterbar mit Speicher & Wallbox
Wie lässt sich Photovoltaik-Strom für das E-Auto nutzen?
Strom vom eigenen Dach und direkt ins Auto? Das ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann mit einer passenden Wallbox sein Elektrofahrzeug gezielt dann laden, wenn die Sonne am meisten liefert. Das Prinzip ist einfach: Überschüssiger Solarstrom fließt ins Auto, nicht ins Netz. Wer tagsüber zuhause parkt, nutzt diesen Vorteil am stärksten. Viele Ladesysteme steuern das mittlerweile automatisch: Sie erkennen, wann genug PV-Strom verfügbar ist, und starten das Laden von selbst.
Was im Alltag zählt: Je mehr selbst verbraucht wird, desto niedriger die Stromrechnung, gleichzeitig sinkt die Abhängigkeit vom Netz. Für viele Haushalte ein logischer Schritt: die Wallbox für zuhause. Sie ergänzt die Photovoltaikanlage auf dem Dach sinnvoll und macht den Umstieg auf E-Mobilität erst richtig attraktiv.
Im Mehrfamilienhaus funktioniert das übrigens auch – aber dort gelten eigene Regeln und Modelle.
Ist Photovoltaik auch im Mehrparteienhaus möglich?
Auch in Mehrparteienhäusern gewinnt Photovoltaik an Bedeutung. Gemeinsame Dachanlagen, etwa im Mieterstrom-Modell, ermöglichen heute, Solarstrom direkt im Haus zu nutzen. Neue gesetzliche Regelungen erleichtern die Entscheidung: Eigentümergemeinschaften können PV-Projekte inzwischen deutlich unkomplizierter umsetzen.
Für Mieter und einzelne Eigentümer bieten sogenannte Balkonkraftwerke einen schnellen Einstieg – einfach installiert, sofort wirksam. Wer zusätzlich an die Mobilität denkt, schafft mit einer passenden Ladeinfrastruktur für ein Mehrfamilienhaus echten Mehrwert für alle Bewohner.
Fazit: Photovoltaik auf dem Dach lohnt sich!
Wer das eigene Dach für Photovoltaik nutzt, gewinnt nicht nur langfristig Unabhängigkeit vom Strommarkt, sondern profitiert auch finanziell und leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Egal ob Eigenheim, Betrieb oder Mehrparteienhaus – die Möglichkeiten sind heute so vielseitig wie nie. Mit moderner Technik, fairen Kosten und attraktiven Förderungen ist der Einstieg in die Solarenergie einfacher als gedacht.
Sie möchten wissen, wie Sie den größtmöglichen Nutzen aus Ihrem Dach ziehen? Lassen Sie sich persönlich beraten – so holen Sie das Beste heraus.